Überblick – Die japanischen Zerstörer

Zerstörer sind klein und wendig, aber weit mehr als Scouts, da sie mächtig austeilen können mit ihren Torpedos. Haben die amerikanischen Zerstörer bis fast zum Ende ihrer Linie ein Reichweitenproblem, liegen die Dinge bei den Japanern völlig anders. Genau diese kleinen Schmuckstücke will ich heute im vierten Teil meiner Überblick-Serie vorstellen und auf die Besonderheiten der Linie und einiger Schiffe eingehen. Natürlich werden sich wieder Vergleiche mit den amerikanischen Kollegen nicht vermeiden lassen, aber ich hoffe diese auf ein Minimum begrenzen zu können und ehrlich gesagt sprechen die meisten japanischen Zerstörer für sich selber. Es wäre natürlich nicht fair, wenn Zerstörer des Inselreiches nicht auch Nachteile hätten, denn wie oben schon angedeutet, kämpfen sie nicht mit dem Problem, dass ihre Torpedos nur wenige Kilometer weit laufen. Die Problematik dieser Schiffe liegen in den durchweg eher trägen und unterdurchschnittlichen Geschützen und es ist keine Seltenheit, dass geübte Spieler mit japanischen Zerstörern nicht einen Kanonen-Schuss in einer Runde abgeben und spät oder gar nicht entdeckt werden und am Ende doch massiven Schaden verursacht haben. Wie man das anstellen kann und warum genau diese Zerstörerlinie eine solche Ninja-Spielweise begünstigt, das werde ich mit dem Überblick ein wenig zu erklären versuchen.

Stufe II und III (Umikaze und Wakatake)

Auf Stufe zwei wird man erst einmal ein wenig enttäuscht sein, denn die anfänglichen Torpedos der Umikaze haben nur 4.5 km Reichweite und scheinen so gar nicht in das Bild zu passen, welches ich oben beschrieben habe. Aber keine Angst, schon die erste Aufrüstung (für die man auch den zweiten Rumpf erforschen und kaufen muss) hebt dies auf 8 km und damit ist man bei einer Sichtbarkeit von nur 5.6 km auf der sicheren Seite. Gleich von Beginn an wird man bei der Umikaze und auch auf Stufe zwei mit der Wakatake auf die Ninja-Spielweise für die japanischen Zerstörer herangeführt. Zwar bietet die Wakatake nur 7 km Reichweite und wird 500 m eher gesehen, aber dieses am Rand der Sichtbarkeit fahren ist etwas, dass einen bis in die höchsten Stufen begleiten wird. Auch lernt man mit der Wakatake sofort den größten Nachteil dieser Zerstörerlinie kennen, denn die drei 120 mm Türme drehen mit 30 s für 180 Grad sehr langsam und 5 Schuss pro Minute sind auch nicht gerade ein Weltrekord. Vor allem zusammen mit der exzellenten Geschwindigkeit und Wendigkeit wird man sich als Kapitän dieser Schiffe daran gewöhnen müssen, dass man seine Türme bei engen Kurven auf die falsche Seite schauend und nicht auf den Gegner zielend wieder findet. Damit werden andere schnelle Schiffe die sich nahe an einen heranschleichen können zu einer Gefahr – namentlich die amerkanischen Zerstörer.

Stufe IV (Isokaze)

Hat man sich an die Spielweise gewöhnt, bekommt man mit Stufe vier und fünf zwei erste Highlights dieses Schiffszweigs präsentiert, denn die Isokaze auf Stufe vier und vor allem die Minekaze auf Stufe fünf gelten (trotz Abschwächung in 0.4.1) als wahrlich gute und tödliche Schiffe. Zwar verfügt die Isokaze mit 22.5 s für 180 Grad über leicht flottere Geschütztürme, aber die niedrige Feuerrate machen aus diesen weiterhin kein allzu ernste Bedrohung. Dafür sorgen eher die nun drei Torpedowerfer mit je zwei Rohren, die mit bis zu 57 Knoten und 7 km Reichweite, die eine Isokaze auch bei Sichtbarkeit ab 6.1 km sehr erfolgreich einsetzen kann. Mit dem Update 0.5.15 führt WG eine Spaltung des Zerstörerzweigs bei den Japanern ein, so dass es nun zwei Schiffe auf jeder Stufe (vorläufig bis Stufe acht) gibt. Dabei soll ein Zweig die “Torpedo-Boot”-Linie sein (ab der Mutsuki) und der andere Zweig die “Kanonen-Boot”-Linie (ab der Minekaze).

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Japanische Zerstörer vor Update 0.7.8

Die “Torpedo-Boot”-Linie

Stufe V (Mutsuki)

Die Mutsuki (alt) war lange Zeit bei vielen Spielern als Verschlechterung gegenüber der wirklich guten Minekaze (alt) verschrien, vor allem da sie eine Stufe höher liegend auf deutlich stärkere Gegner traf. Allerdings fand ich schon immer, dass ihr das nicht ganz gerecht wurde, auch wenn die alten Starttorpedos mit nur 6 km Reichweite eher furchtbar waren. Die Mutsuki (neu) hingegen ist nun auf Stufe fünf heruntergesetzt und fügt sich damit ein wenig besser ein, auch weil die Werte sich kaum ändern auch wenn die neuen Torpedos nicht mehr den ehemals verbesserten Torpedos entsprechen (8 km Reichweite, 63 kn, 14.800 Schaden, 73 Sekunden Nachladezeit). Allerdings hat man dafür dann keine Möglichkeit diese zu verbessern, was aber ehrlich gesagt auch nicht nötig ist. Die wirklichen zwei wichtigen Änderungen an der Mutsuki (neu) sind die geringere Höchstgeschwindigkeit (37.5 kn statt 39.4 kn) des Schiffes und die Tatsache, dass es nun nur noch zwei Rümpfe gibt, wobei beide nur noch über zwei 120 mm Geschütze verfügen. Diese beiden Geschütze allerdings drehen ausgebaut (Upgrade ist verfügbar nach dem zweiten Rumpf) mit 18 Sekunden um 180 Grad und laden in 5.5 Sekunden nach. Trotz der recht dürftigen Bewaffnung (2 x 3 Torpedowerfer, 2 x 1 120 mm Geschütz) ist die Mutsuki (neu) mit der recht großen Reichweite der Torpedos für Stufe fünf nicht zu unterschätzen, wird aber dann in Schwierigkeiten kommen, wenn sie gezielt von feindlichen Zerstörern gejagt wird.

Stufe VI (Fubuki)

Den größten Sprung nach unten macht die Fubuki (neu), die von Stufe acht auf sechs gesetzt wird, aber zumindest in der “Torpedo-Boote”-Linie bleibt und dort mit ihren 3 x 3 Torpedowerfern auch gut rein passt. Es sollte jedem klar sein, dass die Fubuki bei dieser neuen Einordnung nicht bleiben kann wie sie ist und deutlich Federn lassen musste, aber die Verschlechterungen fallen erstaunlich moderat aus. Neben 1.000 Strukturpunkten (maximal ausgebaut) auf die sie verzichten muss, ist der dauerhafte Wegfall des dritten Turms (war bei der Fubuki (alt) nur der Fall, wenn man den dritten Rumpf verwendet hat) eines der ersten Dinge die einem ins Auge stechen. Das ist aber kein so großes Drama, denn immerhin sollen ja die Torpedos die Hauptwaffe sein. Diese sind in zwei Varianten verfügbar und leider wird man sich (wie früher bei der Mutsuki) bis zum Freispielen des zweiten Rumpfes mit den 6 km Torpedos (73 Sekunden Nachladezeit, 14.600 Schaden, 64 kn) quälen müssen, was bei 7 km Erkennbarkeit (ohne Tarnung und Fähigkeit) keinen Spaß verspricht. Die verbesserten Torpedos entsprechend dann denen, die man von der Mutsuki (neu) schon kennt und sind für die Stufe sechs durchaus passend, wenn auch ein wenig langsam (59 kn) für die 10 km Reichweite und 1.5 km Entdeckungsentfernung die sie haben, dafür sind der Schaden mit 16.267 Punkten und die Nachladezeit von 76 Sekunden recht brauchbar. Dass die Fubuki (neu) die 15 km Torpedos und die sehr starken 10 km Torpedos mit knapp 21.000 Schaden verliert, sollte einen nicht verwundern, denn diese wären auf Stufe sechs wirklich nicht passend.

Von den Geschützen und den Torpedos her scheint die Fubuki (neu) kaum eine Verbesserung gegenüber der Mutsuki (neu) zu sein und man könnte vermuten, dass sie das Schicksal der Mutsuki (alt) teilen wird (siehe oben), aber das täuscht. Die Fubuki (neu) hat doppelt so viele Geschütze, auch wenn diese mit 8 Sekunden Nachladezeit und 30 Sekunden für 180 Grad Turmdrehung keinen Preis für Geschwindigkeit gewinnen und weiterhin der Ausfall eines Turmes die Feuerkraft um 50% senkt. Vor allem aber bleibt die Nachladezeit der Torpedowerfer gleich und das obwohl die Zahl von zwei auf drei gesteigert wird – was 50% mehr Torpedos bedeutet. Insgesamt scheint die Fubuki sich recht harmonisch in diese “Torpedo-Boot”-Linie einzufügen und setzt auf die alten Stärken der japanischen Zerstörer: Tarnung und Torpedos.

Stufe VII (Akatsuki)

Den ersten von vier neuen japanischen Zerstörern treffen wir auf Stufe sieben mit der Akatsuki, wobei diese stark an eine Fubuki mit drei Türmen erinnert. Dennoch ist es ein neues Schiff und unterscheidet sich in vielen Punkten von der Hatsuharu (alt), die es nun auf Stufe sieben ersetzen wird, was in einigen Punkten eine Verbesserung darstellt, aber in einem wesentlichen Punkt eine deutliche Verschlechterung. Fangen wir den Geschützen an, bei denen nun 3 Türme mit je 2 Geschützen zur Verfügung stehen, was zwar eine schöne Steigerung darstellt, aber bei 7.5 Sekunden Nachladezeit und weiterhin 30 Sekunden Turmdrehung von 180 Grad nicht toll ist, allerdings war es bei der Hatsuharu (alt) nicht wesentlich besser. Ansonsten sind Schaden und Brandchance wie bei den übrigen japanischen Zerstörern solide (hochexplosiv: 1.800 Schaden, bei 7 % Brandchance; panzerbrechend: 2.200 Schaden). Die Torpedos an, die nun wie bei der Fubuki (neu) in 3 x 3 Werfern daher kommen und bis auf die Nachladezeit (70 Sekunden statt 76 Sekunden) identisch mit den verbesserten Torpedos des Vorgängerschiffs sind. Das Upgrade steigert nur die Geschwindigkeit von 59 kn auf 62 kn und den Schaden um 966 Punkte auf 17.233 was für Stufe sieben zwar annehmbare Werte sind, aber leider bleiben die Reichweite (10 km) bestehen und sowohl die Nachladezeit (76 Sekunden) als auch die Sichtbarkeit (1.6 km) steigen leicht an.

Erfreulich an der Akatsuki ist, dass sie mit 38 kn Höchstgeschwindigkeit nicht zu langsam unterwegs ist, auch wenn der Wendekreis gegenüber der Hatsuharu (alt) mit 640 m bei 3.2 Sekunden Ruderstellzeit recht groß ausfällt. Damit steuert sich die Akatsuki nicht mehr ganz so bequem wie noch die Schiffe vorher und es kann einem leichter passieren, dass man an Inseln hängen bleibt oder einen Torpedo mitnimmt, da man die Kurve unterschätzt. Größter Nachteil der Akatsuki ist, dass ihre Sichtbarkeit für ein Schiff ihrer Stufe ein ziemlicher Dämpfer ist: 7.38 km, denn die Hatsuharu (alt) hatte noch 6.66 km und verliert damit im Vergleich mit zum Beispiel der amerikanischen Mahan mit 7.9 km deutlich an Abstand. Angesicht der Tatsache, dass Radar und Sonar (von Fliegern ganz zu schweigen) ab Stufe sieben eine ernste Gefahr für die Zerstörer werden, wird die Akatsuki durchaus zu kämpfen haben mit ihrer verschlechterten Sichtbarkeit.

Wenn man die Akatsuki mit dem Schiff vergleicht, dass sie ersetzen wird, dann sieht man, dass die Schlagkraft durchaus zugenommen hat (mehr Torpedos und Geschütze), es aber trotz der höheren Geschwindigkeit schwieriger werden wird, diesen Schaden auch anzubringen, da das Schiff weitaus weniger gut getarnt ist. Die 10 km Torpedos sind zwar solide und gut, aber angesichts der ganzen Änderungen die es inzwischen gibt, erscheint fast nicht mehr ausreichend, auch wenn die Nachladezeit recht gering ist. Man trifft auf Schiffe, deren Sekundärgeschütze weiter schießen als die eigenen Torpedos reichen (Bismarck) und da sich Gegner bewegen, wird man oft näher als 10 km an die Feinde heran müssen und damit ist man in der Reichweite von Radar und Co.

Stufe VIII (Kagero)

Hätte es eine Abstimmung gegeben, welches Stufe neun Schiff das unbeliebteste ist, die Kagero (alt) hätte gute Chancen auf einen der vordersten Plätze gehabt und das trotz der sehr guten Tarnwerte (bis auf 5.4 km reduzierbar). Das liegt vor allem an den relativ lang ladenden (120 Sekunden) Torpedos, den wenigen Torpedowerfern (2 x 4 Werfer), der relativ geringen Höchstgeschwindigkeit (35 kn) und den gewohnt nicht gerade guten Geschützen mit einer grottigen Reichweite von gerade mal 9.4 km. An den Werten der Geschütze ändert sich durch die Verschiebung der Kagero (neu) auf Stufe acht nichts, außer dass die Brandchance von 9% auf 7% fällt und die hochexplosiven Geschosse statt 2.100 nun 1.800 Schaden machen. Auch die Wendigkeit (640 m Wendekreis bei 2,7 Sekunden Ruderstellzeit), Geschwindigkeit (35 kn) und Tarnung (6.84 km Sichtbarkeit durch Schiffe) bleiben unverändert bestehen, was die gute Nachricht ist. Die große Baustelle bei diesem Schiff sind die Torpedos, denn hier speckt die Kagero (neu) sowohl gegenüber der Kagero (alt) als auch die Fubuki (alt) – die sie ja ersetzt – deutlich ab. Die Nachladezeit der Werfer steigt deutlich an 101 Sekunden bzw. 112 Sekunden beim Upgrade der Torpedos, aber die Reichweite bleibt auf den bekannten 10 km stehen, was den ehemaligen Vorteil der japanischen Zerstörer gegenüber den Kollegen aus anderen Nation fast auf Null reduziert. Zwar ist der Schaden mit 17.233 bzw. 20.967 gut und die Geschwindigkeit mit 62 kn bzw. 67 kn ordentlich, aber angesichts der Höchstgeschwindigkeit von nur 35 kn und dem was einem an Radar, Sonar, Fliegern und Sekundärgeschützen droht schmelzen diese Vorteile wie ein Schneeball in der Hölle.

Die Reduzierung der Optionen und der Versuch eine bestimmte Spielweise zu erzwingen lässt auf Stufe acht nun wirklich nicht mehr viel von den Besonderheiten der japanischen Zerstörer übrig und zeigt den Irrweg den WG hier leider nimmt, aber dazu aber später mehr. Die Kagero (neu) ist praktisch gesehen nur deshalb auf Stufe acht nicht so schlecht wie sie es vorher auf Stufe neun war, weil sie nicht mehr ganz so oft auf Fletcher, Udaloi und Co treffen wird. Die Abstufung hätte das Potential gehabt, aus der Kagero (neu) ein adäquates Schiff in ihrer Stufe zu machen, aber dank des Wegfalls der Torpedos mittlerer und hoher Reichweite und der Limitierung auf die kurzen 10 km Torpedos wird leider kein gutes Schiff aus ihr werden. Und die Tatsache, dass sie das Verbrauchsgut “Torpedo-Nachladebechleuniger” (Nachladezeit der Torpedowerfer wird auf 30 Sekunden gesenkt – alle 360 Sekunden bzw. 240 Sekunden 2 bis 4 mal verwendbar) verwenden kann hilft dabei kein Stück, denn für dieses Verbrauchsgut müsste man seinen Nebel opfern, was somit keine wirklich sinnvolle Alternative darstellt.

Stufe IX (Yugumo)

Stufe neun scheint nicht die Welt der japanischen Zerstörer zu sein, denn das neue Schiff der “Torpedo-Boot”-Linie, die Yugumo, hat das Potential dem gleichen Schicksal wie die Kagero (alt) zum Opfer zu fallen. Sie ist in einzelnen Punkten ein wenig besser als die Kagero (neu), aber kaum spürbar und in einigen Punkten ist sie sogar schlechter. Die Reichweite der Geschütze steigt auf 11.1 km, was jetzt brauchbar wird, aber nur weil gleichzeitig die Nachladezeit auf 5.7 Sekunden und die Turmdrehgeschwindigkeit auf 25.7 Sekunden für 180 Grad sinkt. Allerdings steigt gleichzeitig die Sichtbarkeit leicht an und zwar auf 7.02 km, womit man die Yugumo auf maximal 5.5 km drücken kann. Man möge mich hier nicht falsch verstehen, das ist ein sehr guter Wert, aber angesichts der Tatsache, dass die Yugumo sich etwas schwerfälliger steuert als die Kagero (neu) und nur maximal 35.5 kn schnell fährt, relativiert sich das wieder. Tarnung ist schön und gut, aber nützt einem wenig, wenn Flieger in der Luft sind, immer mehr Schiffe Radar und Sonar mit sich führen und man so nahe an den Gegner heran muss, dass man einmal gesehen gar nicht schnell genug fliehen kann um dem massiven Feuer von Sekundärgeschützen ausweichen zu können.

Warum man so nahe ran muss erklärt der Blick auf die verfügbaren Torpedos, denn die sind überhaupt nicht mehr das, was mal das Herz und die Seele der japanischen Zerstörer war. Die Yugumo stellt einem die Wahl zwischen 10 km Reichweite oder 8 km Reichweite und hat somit weniger Reichweite als eine Fletcher oder etwas mehr als eine Udaloi (die dafür aber mehr hat) und hat nicht mehr Reichweite als die japanischen und englischen Kreuzer der gleichen Stufe. Die “langen” Torpedos mit 10 km haben zwar mit 67 kn und 20.967 Schaden bei 1.7 km Sichtbarkeit gute Werte und die ganz kurzen 8 km Torpedos kommen sogar auf 76 kn und 21.367 Schaden bei 1.9 km Sichtbarkeit, aber das sind angesichts der Nachladezeiten von 112 Sekunden bzw. 104 Sekunden keine Werte die mich einen Luftsprung machen lassen. Da hilft, wie schon bei der Kagero (neu) auch nicht das Verbrauchsgut “Torpedo-Nachladebechleuniger”, dass auch bei der Yugumo nur als Alternative zum Nebel möglich ist, eine Wahl die in Wirklichkeit keine ist, außer man will das Schiff als reinen Kamikaze-Zerstörer fahren (und auch dann wird man selten die 30 Sekunden überleben die man dennoch nachlädt).

Stufe X (Shimakaze)

Die Shimakaze auf Stufe zehn ist das Ende der japanischen Zerstörerlinie und gebietet entweder über die kurzen Torpedos (8 km aber 76 kn schnell) der Yugumo oder aber verzichtet auf Geschwindigkeit und bekommt dafür viel mehr Reichweite. Zur Wahl stehen dann 12 km (67 kn) oder gar 20 km (62 kn) Torpedos, die deutlich weniger Schaden machen und vor allem sehr viel früher entdeckt werden (1.9 km bzw. 2.5 km). Bei nun drei Werfern mit je fünf Rohren ist das eine Menge Schaden den die Shimakaze mit egal welchen Torpedos verursachen kann, weshalb diese die absolute Hauptwaffe des Schiffes darstellen. Bei diesem Torpedomonster sind die Türme trotz nun 8.6 Schuss pro Minute eher Beiwerk und kommen nicht an die Qualität der Türme der amerikanischen Zerstörer der hohen Stufen heran. Dank 40 Knoten und Tarnmoduls sind die 7.6 km Sichtbarkeit für dieses Schiff auch kein Problem, denn mit dem richtigen Kapitän bleibt das Schiff lange unsichtbar und ein Duell mit Kanonen kann man so durchaus vermeiden, wenn man aufmerksam genug fährt. Wer es bis aber zur Shimakaze gebracht hat, dem dürfte die Schleichtfahrttaktik in Fleisch und Blut übergegangen sein und wird vermutlich feststellen, dass die Kollegen immer häufiger erschreckt fragen: “Wo kommst du denn her?”. Die Shimakaze ist der ebenso logische und wie konsequente Abschluss der japanischen “Torpedo-Boot”-Line und inzwischen das einzige Schiff in den höheren Stufen, dass noch die Seele dessen bewahrt, was in den frühen Zeiten (nun noch in den niedrigen Stufen) die Seele des japanischen Zerstörers war.

Die “Kanonen-Boot”-Linie

Stufe V (Minekaze)

Warum die Minekaze (neu) auf einmal als “Kanonen-Boot” gilt ist mit dem Schiff selber kaum zu erklären, denn die Werte sind gegenüber die Minekaze (alt) zumindest auf die Geschütze bezogen gleich geblieben. Erst im Vergleich mit der Mutsuki (neu) ergibt sich das entsprechende Bild, denn die Minekaze (neu) hat zwei Geschütze mehr und schwächere Torpedos (auch mit 1 km weniger Reichweite) und gilt daher als “Kanonen-Boot”. Vergleicht man die Geschütze aber mit denen der anderen Zerstörer auf dieser Stufe, so sind 4 x 1 120 mm Geschütze, 10 Sekunden Nachladezeit und 30 Sekunden Turmdrehrate alles andere als gut. Aber man sollte nicht verzweifeln, denn die Minekaze war vor dem Umbau auf Stufe fünf ein sehr gutes Schiff und bleibt auch weiterhin gefährlich, denn sie behält viele ihrer guten Eigenschaften bei den Torpedos. Die Reichweite bleibt mit 7 km für die Stufe ausreichend groß aber sie muss deutliche Einbußen bei Geschwindigkeit und Schaden hinnehmen (57 kn statt 68 kn und 10.833 statt 14.400 Schaden) bekommt aber eine etwas kürzere Nachladezeit (42 Sekunden statt 47 Sekunden). Unterm Strich wird die Minekaze (neu) also eine etwas schwächere Version der Minekaze (alt) sein, was aber ehrlich gesagt kein großes Drama ist, denn das Schiff war mit einem guten Kapitän wirklich schon zu stark.

Stufe VI (Hatsuharu)

Wie schon ihr Gegenstück, die Fubuki (neu), ist die Hatsuharu (neu) ein Schiff, dass wir eigentlich schon kennen und das im Zuge des Umbaus etwas tiefer angesetzt wurde, wenn auch nur um eine Stufe von sieben auf sechs. Dabei verliert sie kaum etwas, nur 400 Sturkturpunkte, 2% Brandchance und 300 Schaden bei der hochexplosiven Munition, denn die meisten Werte bleiben gleich: 36.5 kn Höchstgeschwindigkeit, 580 m Wendekreis bei 2.3 Sekunden Ruderstellzeit und 6.7 km Sichtbarkeit. Einzig die Nachladezeit der Türme verbessert sich von 9 Sekunden auf 7.5 Sekunden, liegt aber damit nur ganze 0.5 Sekunden unter denen der Fubuki (neu), aber dafür bleibt die Turmdrehdauer für 180 Grad bei 25.7 Sekunden, was allerdings weiterhin nicht toll ist. Passend zur Abgrenzung zur Fubuki (neu) hat das “Kanonen-Boot” Hatsuharu (neu) nur 2 x 3 Torpedowerfer, also einen Werfer weniger, darf dabei aber auf die gleichen Torpedos zurück greifen und startet auch mit den unbequemen 6 km Torpedos (73 Sekunden Nachladezeit, 14.600 Schaden, 64 kn). Das Upgrade spendiert einem dann 10 km Reichweite, 59 kn, 16.267 Schaden bei 76 Sekunden Nachladezeit, was für ein “Kanonen-Boot” ordentlich ist, auch wenn die Zahl der Torpedos geringer ist.

Allerdings ist da noch die Sache mit der Anzahl der Geschütze, denn davon hat die Hatsuharu (neu) erst drei (2 x 2 127 mm und 1 x 1 127 mm) und nach dem Update des Rumpfes nur noch zwei (2 x 2 127 mm) und somit gleich viel wie die Fubuki (neu). Im direkten Vergleich sprechen für das “Kanonen-Boot” Hatsuharu also 0.5 Sekunden weniger Nachladezeit und 4.3 Sekunden weniger Turmdrehdauer für 180 Grad und da muss man sich wirklich die Frage stellen, ob das schon die Unterscheidung rechtfertigt. Einzig noch der minimal bessere Tarnwert (6.7 km zu 7-0 km) qualifizieren sie etwas eher dazu, unsichtbar ihre Geschütze einzusetzen, wobei das ohne Kapitän mit “Verbesserter Schießausbildung” und “Tarnungsmeister” auch nicht gelingen kann.

Stufe VII (Shiratsuyu)

Wie schon bei der “Torpedo-Boot”-Linie gibt es auf Stufe sieben mit der Shiratsuyu ein neues Schiff und dieses Schiff verwirrt mich persönlich immer noch. Oder sagen wir besser, es hindert mich daran die Logik hinter der Aufspaltung der japanischen Zerstörer in zwei unterschiedliche Linie zu verstehen, denn es passt so gar nicht hier rein. Aber der Reihe nach: Die Shiratsuyu hat wie die Akatsuki 127 mm Geschütze und davon auch drei Türme, aber ein Turm hat nur ein Geschütz, womit das “Kanonen-Boot” also ein Geschütz weniger als das “Torpedo-Boot” hat. Die sonstigen Werte bleiben identisch (7.5 Sekunden Nachladezeit, 30 Sekunden Turmdrehrate für 180 Grad), außer die Reichweite, denn die ist bei der Shiratsuyu 11 km und damit um sagenhafte 600 m Meter höher als bei der Akatsuki. Die Einstufung als “Kanonen-Boot” kommt also vielleicht aus der Tatsache, dass die Torpedos schwächer sind, was allerdings nicht der Fall ist, denn die Shiratsuyu verfügt über die gleichen 10 km Torpedos, allerdings in 2 x 4 Werfern was zu einer deutlich höhere Nachladezeit (94 Sekunden bzw. 101 Sekunden) führt. Der große Witz an der Sache kommt allerdings noch, denn die Shiratsuyu verfügt über ein zusätzliches Verbrauchsgut (es ersetzt also weder Nebel noch Motorboost) und zwar eine besondere Version des Verbrauchsgut “Torpedo-Nachladebeschleuniger”. Dieses lässt (alle 360 Sekunden bzw. 240 Sekunden) die Werfer in nur fünf Sekunden (statt der sonst üblichen 30 Sekunden) nachladen, was also einem erlaubt innerhalb von etwa 5 bis 7 Sekunden sechzehn Torpedos ins Wasser zu lassen!

Schauen wir uns also noch schnell die restlichen Werte des Schiffes an, bevor wir das Thema weiter vertiefen: Mit 34 kn ist die Shiratsuyu ziemlich langsam, aber ist dafür mit 590 m Wendekreis etwas weniger behäbig als ihr Gegenstück (aber steuert sich damit immer noch nicht wirklich toll). Mit 6.66 km Sichtbarkeit durch Schiffe steht das Boot in guter Tradition der japanischen Zerstörer und kann länger unentdeckt operieren, so lange nicht Radar, Sonar oder Flieger ihr einen Strich durch die Rechnung machen, was nicht unwahrscheinlich ist, denn deren Verfügbarkeit steigt ab Stufe sieben und acht massiv an. An ein Entkommen ist dann kaum zu denken, was auch der Fall ist, wenn einen ein feindlicher Zerstörer entdeckt oder verfolgt. Angesichts dieser Werte und dem besonderen zusätzlichen Verbrauchsgut frage ich mich ernsthaft, ob WG hier nicht die beiden Schiffe in den Linien vertauscht hat. Die Shiratsuyu passt in meinen Augen nicht in die “Kanonen-Boot”-Linie, sondern gehört so wie sie ist, wirklich eher zu den “Torpedo-Booten”, auch weil die Akatsuki und ihre Nachfolger keine wirklich guten Torpedo-Upgrades mehr bekommen.

Stufe VIII (Akizuki)

Jetzt darf man sich nicht verwirren lassen, denn das (aktuelle?) Ende der “Kanonen-Boot”-Linie ist die Akizuki und der Name ist leicht mit dem Stufe sieben Schiff Akatsuki zu verwechseln. Also gut aufpassen, denn es geht nun um die Akizuki, dem vierten neuen Mitglied der japanischen Zerstörer-Familie. Wenn es ein japanisches “Kanonen-Boot” gibt, dann ist es dieses Schiff, denn es hat viele Kanonen und wenig Torpedos und stellt damit den passenden Abschluss dieser Linie dar. Mit 4 x 2 100 mm Geschützen, die in 11.3 Sekunden um 180 Grad drehen und in 3 Sekunden nachladen, ist das Schiff eindeutig auf Krawall gebürstet, was die 20.400 Strukturpunkte (mehr als die Shimakaze auf Stufe zehn hat) auch noch unterstreichen. Allerdings ist der Schaden der Geschütze entsprechend dem kleinen Kaliber recht mager (hochexplosiv: 1.200 Schaden mit 5% Brandchance; panzerbrechend: 1.700 Schaden), weshalb man auf Schlachtschiffen und schweren Kreuzern mit vielen Abprallern und Treffern ohne Schaden rechnen muss. Außerdem ist die Reichweite mit 10.2 km nicht gerade hoch und liegt (ohne Tarnung, Module und Fähigkeiten) unter der Sichtbarkeit nach Abfeuern der Geschütze, was auch an der nicht gerade tollen Sichtbarkeit von 7.56 km liegt.

Dieser eher schlechte Tarnwert ist Teil der Schattenseiten der Akizuki, zu denen auch die grauenhafte Geschwindigkeit (33 kn) und die miserable Manövrierbarkeit (730 m Wendekreis bei 8.5 Sekunden Ruderstellzeit) gehören. Ohne passenden Kapitän wird die Akizuki kein ordentliches Schiff, aber dank des niedrigen Kalibers und der hohen Geschossgeschwindigkeit (1.000 m/s) kann sie spielend von “Verbesserter Schießausbildung” profitieren ohne dass dabei die Zielgenauigkeit stark leidet. Bleibt noch der eine Torpedowerfer mit vier Rohren, den die Akizuki noch mit sich führt und der die gleichen Torpedos laden kann wie die Kagero (neu) und somit auch bei 10 km Reichweite stecken bleibt. Das klingt nach verdammt wenig, gerade auch wenn man den geringen Schaden an Schlachtschiffen anschaut, den man mit den 100 mm Geschützen macht, allerdings springt hier wieder das Verbrauchsgut “Torpedo-Nachladebeschleuniger” ein. Wie schon bei Shiratsuyu hat auch die Akizuki ein viertes Verbrauchsgut und darin liegt die ebenso modifizierte Version von “Torpedo-Nachladebeschleuniger”. Damit wird, mit 5 Sekunden Verzögerung, aus dem 1 x 4 Torpedowerfer ein 2 x 4 Torpedowerfer und die Akizuki zieht so mit der Kagero (neu) fast gleich. Noch erwähnen sollte man, dass die Akizuki für einen Zerstörer eine recht passable Luftabwehr hat, auch wenn ihr die Möglichkeit des “Defensiven Feuers” fehlt, was weiterhin den amerikanischen Zerstörern und Lo Yang vorbehalten bleibt.

Was die Akizuki definitiv kann ist anderen Schiffe auf die Nerven zu gehen. Der Geschosshagel wird zwar nicht massiv weh tun, aber über die Zeit und durch eventuelle Brände doch deutliche Spuren hinterlassen. Man sollte aber eher panzerbrechende Geschosse verwenden und nur für das Anzünden auf hochexplosive Munition umladen, denn auch bei dem kleinen Kaliber macht einfach die Masse der Treffer den Schaden aus und die hochexplosive Munition verpufft meist wirkungslos. Gegen aufdringliche Schlachtschiffe kann sich das japanische “Kanonen-Boot” mit den soliden Torpedos wehren und dank des “Torpedo-Nachladebeschleuniger” verdoppelt sich faktisch die Schlagkraft des Torpedowerfers, falls Zeit zu einem kritischen Faktor werden sollte (sprich der Gegner gefährlich nahe ist und einen jeden Moment aufdecken wird). Großer Nachteil der Akizuki ist aber vor allem ihre fehlende Geschwindigkeit und die miserable Manövrierbarkeit, die man bei jedem Angriff im Hinterkopf haben sollte, denn schnell mal abhauen und sich aus einer brenzligen Situation retten ist mit dem Schiff nicht so einfach. Plant man aber voraus kann man mit der Akizuki durchaus seinen Spaß haben.

Stufe IX (Kitakaze)

Die Kitakaze führt die Spielweise der Akizuki so konsequent fort, wie man es sich für die ganze Reihe gewünscht hätte und ist in vielen Punkten ihrer Vorgängerin überlegen. Die Geschütze sind identisch an Zahl und Leistungsdaten ( 4 x 2 100mm) und somit prächtig geeignet andere Schiffe so richtig mit einem Hagel aus Geschossen einzudecken, in Brand zu schießen oder (bei Zerstörern) einfach zu durchlöchern. Dank der Änderung, dass die Durchschlagskraft der hochexplosiven Geschosse für diese Geschütze nun 1/4 (statt 1/6) des Kalibers beträgt (also 25 mm Panzerung) ist die Fähigkeit “Trägheitszünder für Sprenggranaten” zwar weiterhin nützlich, aber nicht mehr zwingend. Somit ist man etwas freier in der Wahl seiner Fähigkeiten oder kann auch gut gepanzerte Aufbauten von Gegnern mit den Sprenggranaten bearbeiten und direkten Schaden verursachen.

Positiv fällt bei der Kitakaze auf, dass sie etwas besser getarnt ist (wenn auch nur 200 m ohne Verbesserungen, Tarnung und Kapitänsfähigkeit) und mit 36 kn doch spürbar schneller unterwegs ist. Da die Ruderstellzeiten ebenfalls verbessert wurde (6 s für einen Volleinschlag) und der Wendekreis mit 730 m gleich gelieben ist, spielt sich die Kitakaze deutlich agiler und angenehmer als das Vorgängerschiff. Ansonsten ist (auch bei den Verbrauchsgütern) bei der Kitakaze nichts wirklich überraschend oder neu.

Eine kleine Neuerung bringt der Stufe neun Zerstörer aber dennoch, denn sie führt den ersten sechsfach Torpedowerfer ins Spiel ein. Zusammen mit dem “Torpedo-Nachladebeschleuniger” kann man damit 12 Torpedos in 5 s abfeuern, was eine deutliche Steigerung gegenüber der Akizuki ist und geschickt gesetzt dem Ziel wenig Spielraum für Fehler beim Ausweichen erlaubt. Allerdings kommt diese starke Bewaffnung mit einem Nachteil daher, denn die Nachladezeit des Werfers ist mit Werten zwischen 157 s (8 km Torpedos) und 171 s (12 km Torpedos) schon sehr lang. Selbst wenn man die Nachladezeit mit Verbesserung und so weiter drückt, sollte man seine Torpedos immer gezielt einsetzen und nicht so auf gut Glück abwerfen. Sehr flexible ist die Auswahl an Torpedos, denn das Schiff kann, unabhängig vom Rumpf (davon gibt es A und B), drei verschiedene Typen verwenden, womit man das Schiff nach seiner persönlichen Spielweise ausrüsten kann: entweder man nimmt die Typ F3 mit und mit 8 km Reichweite, 76 kn und 1.8 km Sichtbarkeit, 21.3k Schaden oder die Typ 93 Mod 2 (10 km, 67 kn, 1.7 km, 20.9k) oder Typ 93 Mod 3 (12 km, 67 kn, 1.7 km, 23.7k). Wie man sieht haben alle Torpedos verschiedene Vorteile und Nachteile und je nachdem ob man gerne nah an den Gegner ranfährt oder Abstand hält, kann man seine Wahl treffen.

Stufe X (Harugumo)

Größer, mehr Krawumm und überhaupt stärker, das ist die Harugumo im Vergleich zur Kitakaze, was aber nicht immer positiv sein muss, daher widmen wir uns erst einmal den Nachteilen. Die Größe wirkt sich minimal auf die Geschwindigkeit aus (0.3 kn langsamer), aber ziemlich deutlich dafür auf die Manövrierbarkeit, denn auch wenn die Ruderstellzeit nur um 1.06 s steigt, so bekommt der Wendekreis einen Aufschlag von 100 m. Damit braucht die Harugumo 830 m um zu wenden (im besten Falle), was deutlich mehr ist als Des Moines und Worcester brauchen, auf dem Niveau der Zao liegt und 10 m mehr ist als die Conqueror braucht. Zusätzlich zu ihrer Schwerfälligkeit ist sie mit 7.9 km Sichtbarkeit auch noch leichter zu endecken und wird somit von (fast) allen anderen Zerstörern ihrer Stufe zuerst entdeckt.

Es ist aber nicht alles schlecht, denn die Nachteile bei der Harugumo kommen mit ein paar netten Vorzügen, denn das Schiff hat einen Turm mehr und kommt so auf 5 x 2 100 mm Geschütze, die alle 3 s feuern können. Damit kommt man auf ein ungeheueres Schadenspotential, wenn man mal die Zeit und Ruhe hat einen Gegner unter Dauerfeuer zu nehmen und dabei ist es egal ob das Ziel ein Zerstörer, Kreuzer oder Schlachtschiff ist. Bleiben noch die Torpedos und hier schwenkt die Harugumo den gleichen sechsfach-Torpedowerfer wie die Kitakaze und kann ebenso in 5 s mit dem “Torpedo-Nachladebeschleuniger” 12 freundliche Grüße verschicken. Die Auswahl an Torpedos ist etwas schmaler, denn der Stufe zehn Zerstörer kann nur zwischen den bekannten schnellen 8 km und den etwas langsameren 12 km Torpedos wählen, was aber nicht so gravieren ist, denn auf Grund der hohen Menge an Radar ist die erste die Risiko-Variante und die zweite die etwas weniger gefährliche.

Die Harugumo schließt die Reihe der japanischen Zerstörer die eher auf Geschütze bauen würdig ab und die letzten drei Schiffe sind wirklich eine ganz andere Sache als die komischen Mischformen auf den Stufen fünf bis sieben. Ganz klar auf Geschütze ausgelegt mit Torpedos für den schnellen Schaden zwischendurch (um aufdringliche Schlachtschiffe zu entsorgen) sollte man diese Zerstörer im direkten Feuergefecht nicht unterschätzen, vor allem nicht die Harugumo. Allerdings kann man die Nachteile (schlechte Wendigkeit, hohe Sichtbarkeit) durchaus für sich ausnützen und mit gut gesetzten Torpedos schnell versenken.

Fazit

Von Stufe zwei an ist der “Torpedo-Boot”-Zweig der japanischen Zerstörer eine kontinuierliche Kultivierung der Stärken wie der Schwächen. Die langsam drehenden Türme stehen immer im Kontrast zur hohen Geschwindigkeit und hervorragenden Wendigkeit der Schiffe und die Geschütze haben eine konsequent geringere Schussfrequenz als die der Konkurrenz aus den anderen Nationen. Dafür sind die Stärken ebenso deutlich wie erfreulich: gute Torpedos, egal ob Schaden, Geschwindigkeit und Reichweite, diese Teile sind ein steter Quell für Tränen bei feindlichen Schiffen, vor allem Schlachtschiffen. Allerdings wurde im Zuge des Umbaus der japanischen Zerstörer mit Update 0.5.15 den Schiffe in den höheren Stufen ein Vorteil genommen und das ist die Reichweite der Torpedos, denn diese bleiben auf 10 km stehen. Bis Stufe sieben geht die Limitierung in Ordnung, auch wenn die Akatsuki mit 10 km Torpedos auf Stufe sieben nun fast etwas benachteiligt wirkt. Spätestens auf Stufe acht mit der Kagero wird das Defizit an Reichweite deutlich und die Überlebensrate sinkt, außer man begnügt sich damit einzeln fahrende Schlachtschiffe zu versuchen zu treffen, hinter Inseln auf Optionen zu lauern oder Kamikaze-Fahrten zu machen und zu hoffen doch zu überleben. Auf Stufe neun mit der Yugumo wird das noch einmal schlimmer und ich empfinde es als Treppenwitz, dass das Schiff nicht etwa längere Torpedos als Alternative bekommt, sondern kürzere. Für mich tötet WG damit das, was mal das Besondere an den japanischen Zerstörern war und versucht damit die Spieler zu einer viel aggressiveren Fahrweise zu nötigen, die aber unterm Strich dann der gleicht, die man mit den Zerstörern der anderen Nationen auch hat. Erst die Shimakaze auf Stufe zehn lässt die alten Stärken wieder aufleben, auch wenn die 20 km Torpedos mit den 62 kn und 2.5 km Sichtbarkeit kaum treffen und damit die Shimakaze das einzige Schiff bei den japanischen Zerstörern wird, bei dem “Torpedobeschleunigung” als Kapitänsfähigkeit noch einen Sinn ergeben kann.

Die zweite Linie mit den “Kanonen-Booten” so zu nennen eigentlich ein Hohn ist, denn die Geschütze sind einfach dafür viel zu träge dafür. Klar hauen die durchaus mal rein und die Brände sind nettes Beiwerk (allerdings Quelle neuer Beschwerden von Schlachtschiffen, die vorher über zu viele Torpedos gejammert haben). Aber sobald man auch ausweichen muss, wird man gegen klug fahrende Gegner das Nachsehen haben, da man sie einfach aus dem Zielkreuz verliert und entweder ein leichteres Ziel abgeben muss und die Initiative verliert (da man gerade fährt, Breitseite dreht) oder aber einfach weniger Schaden macht. Vor allem aber auch im direkten Vergleich der beiden Linien kommen mir massive Zweifel an dem Sinn der Aufspaltung, denn da habe ich einmal ein “Kanonen-Boot” (Hatsuharu), dass genau die gleiche Bewaffnung wie das Gegenstück in der “Torpedo-Boot”-Linie oder ein Schiff (Shiratsuyu), dass mehr Torpedos auf einmal (mit 5 Sekunden Abstand) ins Wasser bringen kann als jeder andere Zerstörer. Einzig die Akizuki auf Stufe acht (als derzeitiges Ende dieses Zweiges) macht dem Namen dieser Linie alle Ehre und ist wirklich das, was ich ein “Kanonen-Boot” nennen würde. Zwar hat das Schiff auch seine Schwächen aber ich würde es durchaus ausbalanciert nennen und wir dürfen gespannt sein, was hier noch nachfolgen wird.

Die Tarnungswerte der japanischen Zerstörer (beider Linien) sind meist besser als die anderer Nationen, aber alleine mit der Einführung des Sonars bei den deutschen Schlachtschiffen und dem Radar auf den britischen Kreuzern (als Alternative zum Nebel) hebt diesen Vorteil in weiten Teilen auf. Daher ist die ehemalige Identität der japanischen Zerstörer als “Torpedo-Ninja” nicht mehr gegeben und die Unterscheidung zwischen den Zerstörern der verschiedenen Nationen wird immer geringer, wie es auch bei den beiden Linien im japanischen Forschungszweig ist.  Inzwischen sind es eher Nuancen als handfeste Unterschiede, die einem zur Wahl stehen, wenn man sich für einen Zerstörer entscheidet und wer es mit den japanischen Zerstörern versuchen will, der wird weiterhin auf Tarnung und Torpedos setzen (auch in weiten Teilen der “Kanonen-Boot”-Linie), darf sich aber nicht mehr zu sehr darauf verlassen und wird wie alle Zerstörer inzwischen gezwungen sein nahe am Feind zu operieren.

6 Gedanken zu „Überblick – Die japanischen Zerstörer

  1. Hallo Hurz,

    macht es bei den japanischen Zerstörern Sinn ab Stufe 6 der Kapitainfähigkeit für 5kn mehr Geschwindigkeit und -20% Reichweite konsequent zu nutzen? Grade bei der Fubuki würde es bei den Top Torpedos bei 62kn bleiben und 12km Reichweite. Aber auch beim 6er sind 8km ja ausreichend mit der Fähigkeit.

    Danke und Gruß Marco

    1. Hallo,

      Torpedobeschleunigung kann in vielen Fällen bei den japanischen DDs Sinn ergeben und ich persönlich fahre z.B. die Shimakaze mit den 20 km Torpedos mit der Fähigkeit und komme so auf 16 km Reichweite bei solider Geschwindigkeit. Man muss sich dabei nur klar sein, dass die Torpedos mit hoher Reichweite recht früh gesehen werden und entsprechend zielen (also berücksichtigen, wie der Gegner versuchen wird auszuweichen. Hat man das Gefühl entwickelt, kann man damit richtig Spaß haben.

      Gerne und bis bald
      Hurz

  2. Hi erstmal ein großes Lob für deine Arbeit ich habe bis jetzt fast jeden Artikel gelesen und man kann mich mit fug und recht als dein Fan betrachten. Zu meiner frage meinst du das die alternative line bei stufe 7 für immer stehen bleibt oder wird sie noch weiter bis stufe 10 geführt also ich mein die sogenannte “kannonen boot” line? So wie bei den Russen 🙂 ich stehe nämlich gerade beim scheide weg :/

    Ich hoffe du nimmst dir die zeit mir zu antworten ich verbleibe mit einem herzlichem WIR SINKEN !!!

    Ps. Ich hoffe ich habe mal das Vergnügen gegen dich an zu tretten das wäre mir eine Ehre 🙂

    Mfg Wosnylukas3

    1. Erst einmal vielen Dank für dein Lob, das freut mich sehr! Und wir laufen, fahren, schießen uns sicher mal über den Weg 😉

      Aktuell endet die “Kanonen-Boot” Linie der japanischen Zerstörer noch bei Stufe 8 mit der Akizuki, aber WG hat bereits vor Veröffentlichung der Linie damals angedeutet bzw. nicht ausgeschlossen, dass die Linie auch mal bis zum Ende weiter geführt wird. Aktuell ist davon aber noch nichts zu sehen oder dazu bekannt, daher kann man leider nur abwarten.

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