Der russische Spagat

Nachdem vor noch nicht allzu langer Zeit Wargaming.Net (WG) den japanischen Zweig der Zerstörer umgebaut und erweitert hat, sind nun die russischen Kollegen an der Reihe. Wir dürfen uns also bald in World of Warships (WoWS) auf mehr von den schnellen Biestern freuen – oder auch nicht, je nachdem wie man zu den Schiffen steht. Wie man persönlich dazu auch stehen mag, Abwechslung tut gut und neben einigen neuen Schiffen wird es auch einen deutlichen Umbau bei den bisherigen Schiffen geben. Auch hier ist es wie bei den japanischen Zerstörern, dass einige Schiffe von einem Zweig in den anderen verschoben werden oder in eine andere Stufe gepackt werden. Das bedeutet natürlich, dass die Schiffe entsprechend angepasst werden müssen, damit sie am neuen Platz funktionieren können. In der ersten Testphase auf dem live-Server waren die Werte der Schiffe noch nicht final, daher ist eine abschließende Bewertung der Schiffe (noch) nicht möglich, aber ich glaube es gibt genug Informationen und Erfahrung um die Richtung zu erkennen. Daher werfe ich heute einen vorläufigen Blick auf den neuen Zerstörer-Zweig der russischen Marine.

Gleich vorweg, in der ersten Ankündigung von WG hatte sich offenbar ein Fehler eingeschlichen, denn dort wurde die Kiew auf Stufe neun und die Tashkent auf Stufe acht geführt (was inzwischen in der neuen Ankündigung berichtigt wurde). Das ist nicht korrekt, denn Kiew und Tashkent haben in der Testphase ihre Plätze getauscht und das erscheint bei Betrachtung der Schiffe auch korrekt. Daraus ergibt sich nun der neue Forschungszweig wie er im folgenden Bild dargestellt ist:

ru_dd_split_neu

Wie man sehen kann kommen drei neue Schiffe dazu (Podwoiski, Minsk und Grosowoi), vier rutschen um eine oder mehr Stufen nach oben (Gnewny, Taschkent, Kiew und Ognewoi) und die Spaltung des Zweiges beginnt erst nach Stufe sieben. Einige Dinge jedoch sieht man auf dem Bild nicht, da WG auch mit den Verbrauchsmaterialien und natürlich an der Bewaffnung der Schiffe gespielt hat und damit versucht die beiden Linien von Zerstörern etwas unterschiedlich zu gestalten. Ich sage schon jetzt einmal, dass ich nicht ganz überzeugt davon bin, dass ihnen das vollständig gelungen ist, denn die Schiffe sind doch alle sehr ähnlich, aber auch nicht wieder so, dass man sie komplett austauschen könnte. Das Grundprinzip der russischen Zerstörer bleibt aber in eigentlich allen Fällen erhalten: gute Geschütze, hohe Geschwindigkeit, mäßige Tarnwerte und – bis einschließlich Stufe sieben – Torpedos mit nur geringer Reichweite.

Alte Bekannte und zwei Neulinge

Die Schiffe der ersten drei Stufen bleiben exakt die Schiffe, die es bisher auch gibt: Storoschewoi, Derzki und Isjaslaw bilden weiterhin das Trio Infernale, so wie ich es in meinem Überblick zu den Schiffen schon beschrieben habe. Nervige kleine 102 mm Geschütze mit guter Feuergeschwindigkeit und zahlreiche Torpedos mit 4 km (Isjaslaw 5 km) Reichweite, die geschickt eingesetzt durchaus gefährlich werden können. Genau diesen geschickten Einsatz der Torpedos gilt es bei den russischen Zerstörer zu perfektionieren, zusammen mit der Kombination aus Ausweichen und Schießen, denn trotz solider Reichweite sind sie dank der eher mäßigen Tarnwerte fast immer umgehend sichtbar wenn sie die Geschütze verwenden.

podwojskij

Den ersten Neuzugang in der Reihe der russischen Zerstörer gibt es auf Stufe fünf mit der Podwoiski, welche die Gnewny auf Stufe sechs verdrängt, aber dazu kommen wir später. Wer sich über die historische Podwoiski informieren will, der wird vermutlich wenig finden, denn das Schiff war ein Projekt und existierte somit nur auf dem Papier. Dafür reiht es sich aber wunderbar in die Linie ein, denn mit den 5 x 1 130 mm Geschützen (Reichweite 9.5 km) und den 2 x 3 533 mm Torpedos (Reichweite 4 km) ändert sich wenig gegenüber den Vorgängern, außer dass die Leistung in allen Bereichen leicht steigt – entsprechend der Stufe. Unangenehm fällt bei der Podwoiski eigentlich nur auf, dass die Geschütze mit 9.2 s eine recht lange Nachladezeit haben und mit 22.5 s für 180 Grad auch nicht gerade schnell drehen, aber das ist nur fair, wenn man die Schadenswerte (2.500 für panzerbrechende, 1.900 für hochexplosive Munition) berücksichtigt. Die Sichtbarkeit von etwas über 7.7 km ist natürlich kein Aushängeschild der Podwoiski, aber die 42 kn Höchstgeschwindigkeit und 4.2 s Ruderstellzeit hingegen sind es durchaus. Damit wird die Podwoiski so gut wie jedem Schiff davon fahren können und somit spielend den Abstand zu Feinden halten können, um diese auf maximale Distanz beschießen zu können oder schnell Orte erreichen zu können, an denen ein Hinterhalt möglich ist.

Jetzt machen wir einen Sprung auf Stufe sieben und lassen die Gnewny aus und kommen direkt zum nächsten neuen Schiff und zwar der Minsk. Dieses Schiff wird aufmerksamen Spielern irgendwie bekannt vorkommen, denn es ist eine Unterklasse der bereits im Spiel erhältlichen Leningrad (Premium-Schiff, Stufe sieben). Optisch sind sie weitgehend identisch (die Minks hat die eckigeren Türme, die leider nicht ganz so schick aussehen), allerdings gibt es spielerisch ein paar Unterschiede zwischen den beiden Vertretern dieser Klasse, die aber alle irgendwie ein wenig zu Lasten der Minsk gehen. Die 5 x 1 130 mm Geschütze feuern bei beiden gleich schnell (5 s Nachladezeit) und drehen sich bei beiden gleich langsam, wobei bei de Minsk die Turmdrehrate mit 6 Grad pro Sekunde sogar noch einmal etwas geringer ist (gegenüber 6.5 Grad pro Sekunde bei der Leningrad). Die Minsk hat gegenüber der Leningrad nur den Vorteil, dass die geschütze mit 12.1 km (in der verbesserten Variante) etwas weiter schießen. Beide Schiffe sind mit 43 kn sehr flott unterwegs und sind auch wendig genug, um aus der Geschwindigkeit und der Reichweite der Geschütze guten Profit schlagen zu können. Wirklich Schade ist, dass die Minsk nicht auch die netten 8 km Torpedos der Leningrad bekommen hat, sondern bei den 4 km Reichweite stecken bleibt, auch wenn die Torpedos mit 65 kn etwas schneller sind als die 60 kn Torpedos des Premium-Kollegen und auch etwas mehr Schaden machen (17.933 gegenüber 15.100 Schaden pro Torpedo). Unterm Strich kann man wohl sagen, dass die Minsk sehr gut in die Linie der russischen Zerstörer passt, aber nicht ganz an die Leningrad heran reicht, was die Flexibilität im Gefecht angeht, da die Torpedos etwas weniger nützlich sind, wenn man nicht nahe an den Feind heran kommt.

minsk

Die verschobenen Vier

Wie schon erwähnt spaltet sich der Zweig nun bei Stufe acht, aber wir machen nun erst einmal wieder einen Schritt zurück auf Stufe sechs, denn dort finden wir das erste Schiff, dass seinen Platz getauscht hat. Die Gnewny war bisher ein solides Schiff auf Stufe fünf und muss sich nun auf Stufe sechs bewähren und dabei sind die Änderungen am Schiff eher gering. Nahezu alle wichtigen Werte des Schiffs bleiben bestehen, wozu leider auch die mit 38 kn zwar nicht geringe, aber verglichen mit Podwoiski und Minsk doch niedrigere Höchstgeschwindigkeit zählt. Dafür ist die Sichtbarkeit, zumindest für russische Zerstörer, mit knapp über 7 km doch relativ gering und dank des nun zusätzlichen Platzes für eine Verbesserung, kann man die Gnewny noch etwas wendiger machen oder aber die Beschleunigung (mein Favorit) verbessern. Anzumerken ist, dass die Torpedos etwas schneller gemacht wurden und mit 70 kn bei 4 km nahezu tödlich für jeden Gegner sind, sofern man nahe genug heran kommt um sie abzuwerfen.

Versprochen, jetzt bleiben wir linear und springen nicht mehr in den Stufen, dafür müssen wir ab Stufe acht immer zwei Schiffe betrachten, denn nach der Minsk spaltet sich ja der Zweig auf. Der ursprüngliche Zweig führt über die Kiew zur Tashkent bis zur Khabarovsk, während die Alternative einen von der Ognevoi über die Udaloi zur neuen Grosowoi bringt. Vier der sechs Schiffe haben dabei einen neuen Platz gefunden und finden sich nun ein bzw. zwei Stufen höher wieder, was natürlich Anpassungen nötig macht, denn sonst wären einige Schiffe nicht mehr wirklich konkurrenzfähig.

Ein von vielen Spielern beliebtes Schiff ist auf Stufe sieben die Kiew und das durchaus nicht unberechtigt und ich denke das wird sich auch auf Stufe acht nicht wesentlich ändern. Die Kiew bleibt sehr schnell (42.5 kn) und wendig, behält ihre guten Geschütze (3 x 2 130 mm, 12.25 km Reichweite, 5 s Nachladezeit) und bekommt dafür sogar noch eine ordentliche Portion Strukturpunkte spendiert (16.200 statt 12.800). Die größte Änderung findet aber bei den Torpedos statt, denn die kurzen Torpedos weichen 8 km Torpedos, die dafür aber deutlich langsamer sind (55 kn). Da die Kiew nun aber auf Stufe acht steht und damit die Möglichkeit hat die Tarnsystem-Modifikation 1 zu nutzen, sinkt die Sichtbarkeit (9 km) unter die maximale Reichweite der Torpedos und damit kann man die Kiew deutlich flexibler nutzen als bisher. Diese kleine Änderung erlaubt es der Kiew nicht nur die Torpedos im Nahkampf einzusetzen, sondern auch aus einer mehr oder minder sicheren Distanz zu agieren ohne sich dabei auf die Geschütze verlassen zu müssen. Natürlich werden die Torpedos damit nicht umgehend zur Hauptwaffe der russischen Zerstörer, dazu sind sie etwas zu schwach, langsam und haben etwas zu hohe Nachladezeiten, aber sie eröffnen neue Spielvarianten und erweitern die Einsatzmöglichkeiten.

Wenn ich ehrlich sein soll, so sah ich ein großes Fragezeichen vor meinem geistigen Auge, als ich gelesen habe, dass die Ognevoi von Stufe sechs auf Stufe acht angehoben werden soll, denn die Ognevoi war für mich auf Stufe sechs schon nicht wirklich gut. Während der Testphase musste ich aber erstaunt feststellen, dass die Änderungen die WG an dem Schiff vorgenommen hat daraus einen wirklich brauchbaren Zerstörer gemacht haben. Das liegt eigentlich nicht am Schiff selber, denn es bekommt nur ein paar Sturkturpunkte mehr (von 15.500 auf 16.100) und bleibt ansonsten mit 37 kn gleich schnell und behält die Geschütze (2 x 2 130 mm mit 12 km Reichweite) bei. Wie bei der Kiew erhält die Ognevoi neue Torpedos und diese haben eine Reichweite von 10 km sind aber nur 56 kn schnell und die neue Ognevoi steigert (mit dem zweiten Rumpf) die Zahl der Torpedos von 2 x 3 auf 2 x 5, was allerdings die Nachladezeit von 69 s auf 115 s anhebt. Aber das alleine ist es nicht, denn die Ognevoi auf Stufe acht kann auch die Tarnsystem-Modifikation 1 nutzen und zusammen Tarnungsmeister ergibt sich daraus ein für russische Zerstörer erstaunlich guter Tarnwert (von 7.74 km runter auf knapp über 6 km) und damit ist der Bereich in dem die Torpedos unsichtbar abgeworfen werden können enorm. Dazu kommt, dass die neue Ognevoi (wie alle Schiffe des alternativen Zweiges) statt des Motorboost das Defensive Feuer verwenden kann, was zwar Flucht und Flankenwechsel etwas schwieriger macht, dafür aber einen vor lästigen Bombenangriffen schützen kann, womit die Ognevoi etwas unabhängiger operieren kann, falls ein Träger mit im Spiel ist.

ognevoi_neu

Das letzte Schiff, dass verschoben wurde ist die Tashkent, die um eine Stufe nach oben rutscht und damit den Platz der Udaloi auf Stufe neun vor der Khabarovsk einnimmt. Wirklich große Änderungen sind dabei nicht passiert, außer dass die Torpedos etwas mehr Schaden machen (dabei 1 kn langsamer sind und 1 s schneller laden) und die Geschütze knapp 1.1 km mehr Reichweite erhalten. Weder an der Geschwindigkeit (42.5 kn), noch der Wendigkeit (Ruderstellzeit 7.4 s, 730 m Wendekreis) oder der Sichtbarkeit (9.4 km für Schiffe, 4.95 km für Flugzeuge) wurde etwas geändert, so dass die alte und die neue Tashkent eigentlich fast identisch sind. Allerdings erhält die neue Variante (wie auch die Khabarovsk eine Stufe höher) eine interessante Alternative bei den Verbrauchsgütern, die für die Spieler gedacht sein dürfte, die in den russischen Zerstörern eher kleine Kreuzer sehen: Reparaturmannschaft statt Nebelwerfer. Ich persönlich finde die Idee eigentlich nicht völlig reizlos, aber halte die Wahl zwischen Reparatur und Nebel für eine ziemlich schwere solche. Beide Optionen bieten Vorteile und erlauben das Schiff länger im Gefecht zu halten, aber der Schaden den ein Zerstörer einsteckt ist schon recht massiv (vor allem von schnell schießenden Kreuzern mit hochexplosiven Geschossen) und da kann die Reparaturmannschaft nicht dagegen halten. Und hinter einer Nebelwand fliehen und dabei noch ungesehen schießen zu können erscheint mir weiterhin effektiver, als einen Teil des erlittenen Schadens reparieren zu können. Im direkten Duell mit einem feindlichen Zerstörer hingegen ist diese Option sehr verlockend und wird einem erlauben auch nach offensiven Jagdaktionen noch am Gefecht teilzunehmen, ohne durch den ersten Treffer seine wenigen verbliebenen Sturkturpunkte zu verlieren. Ich bin mir nicht sicher ob sich diese Option durchsetzen wird, ich persönlich liebe den Nebel einfach zu sehr, aber ich glaube, dass sie nicht gänzlich verschmäht werden wird von den Spielern.

Das Flak-Monster

Während auf Stufe zehn des originalen Zweiges weiterhin die unveränderte Khabarovsk zu finden ist (ausgenommen der oben bei der Tashkent erwähnten Wahl zwischen Nebelwerfer und Reparaturmannschaft), bildet die Grosowoi den Abschluss des alternativen Zweiges. Bevor wir zu diesem neuen Schiff kommen sei noch das Schiff davor erwähnt: die bekannte Udaloi. An der hat sich eigentlich nichts wesentliches geändert, außer dass sie wie die Ognevoi auch über das Defensive Feuer als Alternative zum Motorboost verfügt und somit unangenehm für Flugzeugträger sein kann. Wirklich böse wird allerdings erst die Grosowoi, die noch einmal einen drauf setzt und ein massives Aufgebot an Flugabwehrgeschützen ins Feld führt und während der Testphase sich sogar als so stark erwies, dass nun zur Veröffentlichung diese deutlich abgeschwächt wurden (aber Warnung an alle Trägerfahrer: stark ist die Luftabwehr dennoch). Ansonsten ist die Grosowoi schon etwas unterschiedlich zur Kollegin im anderen Zweig, der Khabarovsk: Sie ist langsamer (39.5 kn gegenüber 43 kn) aber dafür etwas wendiger (Ruderstellzeit 6 s gegenüber 8 s). Sie hat weniger Reichweite beiden Hauptgeschützen (10 km gegenüber 11 km) ist dafür aber weniger sichtbar (8.8 km gegenüber 10 km durch Schiffe) und hat nur 3 x 2 130 mm statt 4 x 2 130 mm Geschütze. Auch einen Unterschied gibt es bei den Torpedos, denn die der Grosowoi haben zwar die gleiche Reichweite (10 km) wie die langen Torpedos der Khabarovsk, aber sie sind mit 65 kn deutlich schneller, werden dafür aber schon bei 1.3 km sichtbar (gegenüber 1.1 km).  Sind sich Tashkent und Udaloi noch sehr ähnlich, werden die Unterschiede bei Grosowoi und Khabarovsk schon deutlich sichtbarer und so ähnlich die Schiffe sind, kann man nun doch von unterschiedlichen Ansätzen sprechen.

grosowoi

Fazit

Im Gegensatz zum Umbau bei den japanischen Zerstörern scheint die Umstrukturierung bei den russischen Schiffen deutlich logischer und harmonischer und die Entwicklung der Schiffe in beiden Zweigen erscheint linearer. Offenbar hat WG hier die richtigen Schlüsse aus den Rückmeldungen der Spieler gezogen, denn es gibt keine Sprünge oder unlogische Platzierungen von Schiffen in den beiden Zweigen. Allerdings sind die Unterschiede auch nicht so gewaltig und der eigentliche Charakter der russischen Zerstörer bleibt in beiden Unterzweigen erhalten (was meiner Meinung nach bei den japanischen Zerstörern mit dem Umbau verloren gegangen ist), auch wenn er unterschiedlich interpretiert wird. Während der Zweig zur Khabarovsk noch mehr den Geschütz-Charakter der Schiffe betont und mit der Reparaturmannschaft eindeutig der Blick in Richtung “sehr leichte Kreuzer” geht, können die Schiffe zur Grosowoi etwas unabhängiger (dank Defensivem Feuer) und unsichtbarer agieren, haben etwas weniger Feuerkraft und dafür etwas bessere Torpedos.

Ehrlich gesagt hatte ich am Anfang drei große Zweifel bei dem Umbau, von denen sich zwei als unbegründet erwiesen haben. Zum einen ob ein Umbau überhaupt nötig ist und ob am Ende nicht wieder (wie bei den japanischen Zerstörern) ein unverständliches Kuddelmuddel heraus kommen würde, dass weder Fisch noch Fleisch ist. Wie schon erwähnt hat WG hier gelernt und es besser gemacht. Zum anderen war da die Ognevoi, die ich wie oben erwähnt schon immer als schwach empfand und die nun zwei Stufen hoch gesetzt wurde. Ich gestehe offen ein, dass diese Skepsis völlig grundlos war, denn die Ognevoi hat mich komplett überrascht und mir sogar mit am meisten Spaß gemacht während der Testphase. Diese beiden Zweifel waren unbegründet und konnte ich beim Testen wirklich ausräumen.

Und dann wäre da noch die Sache mit der Reparaturmannschaft bei Tashkent und Khabarovsk als Alternative zum Nebelwerfer. Tja, was soll ich sagen, ich bin weiterhin unsicher ob das so eine gute Idee ist, zumindest so wie es umgesetzt wurde. Klar, die beiden Schiffe sind nicht gerade Helden der Verborgenheit und können gefahren werden wie kleine Kreuzer, aber dafür haben sie recht wenige Sturkturpunkte und der Schaden den man wieder heilen kann ist nicht gerade sehr hoch. Man hätte, ähnlich wie beim Defensiven Feuer beim alternativen Zweig, die Wahl zwischen Reparaturmannschaft und Motorboost stattfinden lassen können, aber ich frage mich, ob das dann nicht wieder zu stark gewesen wäre, denn immerhin hätte man dann die Vorteile aus zwei Welten gehabt (Nebel und Heilung auf schwer zu treffenden kleinen Schiffen) und die britischen Kreuzer zeigen, dass dies sehr unangenehm sein kann. Vor allem im Vergleich zu den anderen Zerstörern dürfte die Balance schwer zu finden sein. Ich persönlich werde vermutlich den Nebelwerfer weiter bevorzugen, aber ich kenne einige Spieler, die schon jetzt die Khabarovsk als kleinen Kreuzer fahren und das erfolgreich. Vermutlich wird sich unter diesen Spielern die Reparaturmannschaft mehr Beliebtheit erfreuen als bei mir.

Abschließend betrachtet muss ich sagen, dass die Aufspaltung, so wie sie WG macht, durchaus sinnvoll ist und das Spiel um ein paar nette Schiffe ergänzt und Abwechselung ist ja eigentlich immer gut. Ob es jetzt zwingend notwendig war glaube ich jetzt nicht und natürlich wäre eine neue Nation oder ein ganz neuer Zweig bei einer der anderen Nationen noch besser gewesen. Aber das braucht Zeit und auch “Kleinigkeiten” bringen das Spiel voran. Zum Abschluss noch der Hinweis für alle die sich fragen wie der Austausch erfolgen wird, wenn man einige der betroffenen Schiffe schon hat. Dazu hat WG auf der WoWS Seite in seiner Ankündigung für Update 0.6.2 einen ganzen Abschnitt, den zu lesen sich auf alle Fälle lohnt.

2 Gedanken zu „Der russische Spagat

  1. Hallo Hurz Hurzchen, habe ja schon seit einiger Zeit auf deine Vorstellung der Zerstörer gewartet und jeden Tag mehrmals auf deiner Webseite nachgeschaut. Ich habe ein Frage betreffend der Ognewoi. Bekommt die nicht auch die hervorragenden Geschütze der Chabarosk und der Udaloi nach dem Geschützturm-Update? Auf dem Foto schaut es so aus, als ob sie das wären. Denn falls ja, dann ist daraus (endlich) ein brauchbarer Zerstörer geworden. Danke und fear seas and following waters.

    1. Erst einmal SORRY, dass die Vorstellung so lange gedauert hat, aber es war klar, dass sich einige Dinge ändern würden, aber nicht welche. Außerdem hatte ich eine kleine Schreibblockade. 🙂

      Die Ognewoi bekommt natürlich etwas bessere Geschütze, aber die wichtige Eckwerte (Schaden, Schussfrequenz, usw.) bleiben fast identisch. Ganz genau bekommt die Ognewoi erst die Geschütze der Udaloi (130 mm/50 B-2LM) und dann sogar eine etwas bessere Variante (130 mm/55 B-2-U), wobei die Werte des Upgrades dann denen der Udaloi entsprechen – warum auch immer da ein Unterschied ist. Allerdings wird die Ognewoi meiner Ansicht nach weniger wegen den Geschützen aufgewertet, als mehr wegen den Torpedos und dem (für russische Zerstörer) guten Tarnwert.

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