Amused or not amused, that is the question …

Auch wenn man gleich ein seltsames Geräusch aus Stratford-upon-Avon hören wird, kann ich mir folgendes nicht verkneifen:

Sinken oder nicht sinken, das ist hier die Frage:
Obs edler für das Team ist, die Geschosse
des wütenden Gegners zu erdulden oder,
sich waffnend gegen eine See aus Torpedos,
durch Gegenfeuer sie enden?

Nun aber genug von den Klischees über Briten, jetzt mal brav alle in einer Reihe anstellen und dann kann jeder den folgenden Beitrag zu den britischen Schlachtschiffen lesen, die mit Update 0.6.10 nun endlich in World of Warships (WoWS) ihren wohlverdienten Platz auf den Schlachtfeldern einnehmen werden. Und ja, man kann sie auch zwischen 16 Uhr und 17 Uhr spielen, während der Heiß-Wasser-Zeit, diese Besonderheit hat Wargaming.Net (WG) nicht eingebaut.

Im Gegensatz zu anderen Schiffs-Linien sind einige Eigenschaften oder Besonderheiten bei den britischen Schlachtschiffen von Beginn an vorhanden und ziehen sich von Stufe drei bis zehn durch. Daher möchte ich hier vorweg auf diese eingehen, da ich sonst bei den einzelnen Schiffen das entweder weglassen müsste oder aber die Texte mit immer dem gleichen Inhalt etwas langweilig werden würden.

  • Die britischen Schlachtschiffe können 60 % statt 50 % des normalen Schadens (außer den durch Zitadellentreffer) wieder herstellen und dies auch noch in teilweise schnellerer Zeit, dank der stärkeren Reparaturmannschaft. Dies gleicht die meist etwas niedrigeren Sturkturpunkte aus und erlaubt eine aggressive Spielweise.
  • Die hochexplosiven Geschossen machen mehr Schaden und haben eine erhöhte Durchschlagskraft (1/4 statt 1/6 des Geschützkalibers) und sind damit wirkungsvoller gegen alle Arten von Zielen.
  • Die panzerbrechende Munition zündet früher als bei anderen Nationen (ähnlich wie bei den britischen Kreuzern) und führt damit zu weniger Überpenetrationen und sollte damit auch gegen weichere Ziele (Kreuzer vor allem) effektiver sein.

Stufe III

Das erste Schiff in der Reihe der britischen Schlachtschiffe hat einen Namen, bei dem ich immer an Grammophon denken muss und mich zum schmunzeln bringt: Bellerophon. Benannt ist es aber nach einem griechischen Helden und die Bellerophon ist ein klassisches Anfänger-Schlachtschiff mit teilweise auf die Seiten verteilten Türmen (fünf Türme mit je zwei Kanonen, je Seite ein Turm), 305 mm Geschützen mit hoher Streuung und einer nicht gerade berauschenden Mobilität (22.5 Knoten). Dank der recht guten Panzerung, für ihre Stufe, ist die Bellerophon ein nicht zu unterschätzender Gegner, allerdings lässt die Schlagkraft etwas zu wünschen übrig. Dabei geht es weniger um den Schaden den die Granaten machen oder ihre Durchschlagskraft, sondern mehr um das Treffen, denn die Kanonen sind auf die maximale Distanz etwas unzuverlässig. Daher sollte man mit der Bellerophon, sofern es die niedrige Geschwindigkeit zulässt, eher Gefechte auf mittlere Distanz suchen und im Zweifel etwas Schaden einstecken, denn dann kann man auch ordentlich austeilen. Die stärkere Reparaturmannschaft, die verbesserten hochexplosiven Geschosse und die kürzere Zündzeit bei den panzerbrechenden Geschossen helfen hierbei optimal und gleichen die Schwächen wieder aus und ermöglichen eine solch offensive Spielweise.

Stufe IV und V

Als zweites und drittes Schlachtschiff folgen nun die Orion und Iron Duke, die sich nicht nur optisch, sondern auch spielerisch sehr ähnlich sind – man könnte fast von Zwillingen sprechen. Sie sind beide gleich schnell, wobei 22 kn bzw. 22.5 kn jetzt eher langsam zu nennen sind, verwenden die gleichen 343 mm Geschütze in unsäglich langsamen Türmen (72 s für 180 Grad) und zeichnen sich durch eine gute Panzerung (vor allem am Bug und durch die Formgebung) aus. Die Steigerung von der Orion zur Iron Duke erfolgt eher durch die stufenbedingte Verfügbarkeit eines weiteren Platzes für Modifikationen statt (z.B. Zielsystem-Modifikation 1 oder Hauptbatterie-Modifikation 2) und die Verbesserung bei der Luftabwehr. In diesem Punkt sind die britischen Schlachtschiffe ihren amerikanischen Vettern ähnlich und fahren einige Geschütze auf, wobei die Reichweite nicht ganz so hoch ist (nahe Sphäre bei 1.2 km statt 2.0 km, mittlere Sphäre bei 2.5 km statt 3.5 km) und damit die feindlichen Flieger etwas näher heran kommen können.

Die offensive und auf mittlere Distanz ausgelegte Spielweise ist auch mit den Schiffen der Stufe vier und fünf sehr gut möglich und hier zeigen sie auch weiterhin ihre wahre Stärke. Die solide (wenn auch nicht überzogen starke) Panzerung wirkt sehr gut gegen feindliche Geschosse, wenn man nicht gerade seine Breitseite zeigt und die verbesserten Regenerationseigenschaften helfen dabei den erlittenen Schaden zu kompensieren. Dennoch ist man nicht unverwundbar und gerade Torpedos können den eigenen Vorstoß schnell und schmerzhaft beenden, da helfen auf Stufe vier und fünf auch die moderaten Ruderstellzeiten (12.5 s bzw. 13.2 s für kompletten Schwenk) auch wenig weiter, wenn ein Zerstörer mal nahe heran kommt.

Die Geschütze erscheinen mit ihrem 343 mm auf dem Papier denen anderer Nationen evt. unterlegen zu sein, auch weil die Nachladezeit mit 30 Sekunden nicht schneller ist, aber dass man sich da täuschen kann haben die deutschen Schlachtschiffe bereits gezeigt (die haben in diesen Stufen sogar nur 305 mm). Vor allem gegen Kreuzer zeigen Orion und Iron Duke mit ihren zehn Geschützen und den schneller zündenden panzerbrechenden Granaten sehr schnell warum man mit ihnen rechnen muss. Und Feinde die stärkere Panzerung auffahren oder gut angewinkelt stehen, freuen sich garantiert nicht über die verbesserten hochexplosiven Geschosse, den neben dem Schaden sind auch dann Brände eigentlich nicht zu vermeiden. So ungern es passionierte Schlachtschiffkapitäne hören: hochexplosive Munition ist mit den britischen Schlachtschiffen (eigentlich jeder Stufe) öfter also vielleicht sonst üblich das Mittel der Wahl.

Stufe VI

Das Schiff auf Stufe sechs wird den meisten Spielern sicher bekannt vor kommen, denn es ist ein Schwesterschiff der Warspite, allerdings mit ein paar Unterschieden. Optisch fällt auf den zweiten Blick auf, dass die Queen Elizabeth schlanker erscheint als die Warspite, was dem Schiff einen etwas weniger pummeligen Charakter gibt. Das kommt daher, weil die Queen Elizabeth statt der alten Barbetten Geschütze nun über zehn Zwillingstürme mit 114 mm Geschütze als Mittelartiellerie verfügt und somit dieser breite “Speckgürtel” auf beiden Seiten weg gefallen ist. Allerdings geht damit auch eine Reduzierung der Reichweite dieser Sekundärgeschütze einher (nur mehr 4 km Reichweite statt 5 km) und das ist nicht der einzige Punkt an dem die Queen Elizabeth gegenüber der Warspite zurück stecken muss.

Beide Schiffe sind gleich “schnell” (23.5 kn) und ähnlich wendig (etwa 14 s Ruderstellzeit), wobei die Queen Elizabeth mit 680 m einen um 130 m größeren Wendekreis hat und sich somit etwas träger steuert. Wirklich auffällig wird aber der Unterschied bei den Geschütztürmen, denn während die Warspite erst kürzlich hier verbessert wurde, hat die Queen Elizabeth weiterhin die Türme, die 72 Sekunden benötigen um sich um 180 Grad zu drehen. Damit muss man die Queen Elizabeth durchaus planvoll spielen um nicht in Situationen zu geraten, in denen einen nur ein schneller Seitenwechsel der Geschütze retten könnte, etwas wozu dieses Schiff definitiv nicht gedacht ist. Dafür darf man sich mit 17.15 km über etwas an Reichweite freuen und vor allem die Genauigkeit der Geschütze ist weiterhin geblieben, zusätzlich den Vorteilen bei den Geschossen. Aber die Queen Elizabeth ist nicht nur benachteiligt, sie hat auch ihre Punkte in denen sie die Warspite übertrumpft und das wäre die Luftabwehr, die ab Stufe sechs immer wichtiger wird. Sie reicht zwar nicht an die eines amerikanischen Schlachtschiffes heran, vor allem was die Reichweite angeht, und auch nicht an die mancher Kreuzer, aber sie ist auch nicht schlecht. Man wird mit den Flak Geschützen der Queen Elizabeth nicht massenweise Flieger schon beim Anflug abschießen können, aber ein Träger wird jeden Angriff, spätestens beim Rückflug, mit spürbaren Verlusten bezahlen müssen.

Ansonsten kann man mit der Queen Elizabeth, wie auch mit der Warspite bereits, sich an die Spitze des Angriffs setzen und auf mittlere Distanz die Gegner gezielt aufs Korn nehmen. Zwar wird man eher früher als später vom eigenen Team überholt, aber dank der etwas besseren Reichweite bei den Geschützen (und deren Genauigkeit) und dem Aufklärer kann man auch dann noch sein Team unterstützen.

Stufe VII

Mit Stufen sieben gibt es bei den britischen Schlachtschiffen in zweierlei Hinsicht eine Abweichung oder Verschiebung, je nachdem wie man es nennen will. Die King George V auf Stufe sieben ist für sich genommen schon ein kleines Kuriosum, da sie zwei Türme mit je vier und einen Turm mit zwei Geschützen hat und so mit eine sehr ungewöhnliche Kombination an Türmen ins Gefecht führt. Für das Spiel ungewöhnlich ist, dass die King George V über ein kleineres Kaliber (356 mm) verfügt als das Schiff in der Stufe davor und somit die ungeschrieben Regel von WG “steigende Stufe bedeutet gleich bleibendes oder steigendes Kaliber” durchbricht. Etwas kompensiert wird diese schwächeren Geschütze durch die deutlich geringere Nachladezeit von nur 25 Sekunden und natürlich die Besonderheit bei den britischen Geschossen (siehe oben). Dafür ist mit 18.15 km die Reichweite eher gering und kann nur mit dem Aufklärer kurzzeitig etwas angehoben werden, allerdings muss man dankbar sein, dass man endlich über so einen Flieger verfügt.

Das wäre also die Abweichung, aber damit nicht genug, denn die Spielweise der britischen Schlachtschiffe ändert sich ab Stufe sieben deutlich. Die Panzerung ist zwar weiterhin am Bug etwas stärker als bei anderen Schiffen, aber insgesamt ist sie schwächer. Alle Schiffe dieser Linie ab dieser Stufe nehmen also leichter Schaden von normalen Treffern haben dafür aber eine etwas besser geschützte Zitadelle (die liegt tiefer als sonst üblich) und dennoch funktioniert die Spielweise wie zuvor nicht mehr. Man wird sich umstellen müssen und dafür gibt einem WG ein paar Mittel in die Hand die man auch nutzen sollte. Zum einen ist die King George V mit einer Sichtbarkeit von 14.58 km durch Schiffe sehr gut getarnt und je nach Auswahl bei Fähigkeiten und Tarnung kann man den Wert noch mal um etwa 2 km drücken und damit wird das Schlachtschiff zum am besten getarnten seiner Klasse und Stufe. Einen Sprung nach vorne macht die King George V bei der Geschwindigkeit und manch ein Kapitän der sich an das gemächliche Tempo gewöhnt hat, wird wohl seine Mütze festhalten müssen. Denn nun geht es mit 28 Knoten voran und dazu gestellt sich mit 15 Sekunden eine sehr moderate Ruderstellzeit, die zwar aus der King George V keinen wendigen Zerstörer macht, aber sie sehr agil agieren lässt.

Anhand der Werte der King George V kann man schon ein wenig erahnen welche Rolle oder Taktik für die höheren Schlachtschiffe der Briten vorgesehen ist: spät entdeckt werden, auf kurze Distanz schnell zuschlagen und dann wieder verschwinden und sich nicht auf ein Duell mit mehreren Gegner einlassen. Das klappt dank der Wendigkeit und passablen Geschwindigkeit schon ganz gut, aber vor allem gelingt es wenn wegen der geringen Sichtbarkeit. Die Kanonen der King George V sind auf lange Distanzen schwächer, da sie dann viel von ihrer Durchschlagskraft verlieren, aber auf kurze und mittlere Entfernen können sie so gut wie jedem Schiff den Tag verderben. Hier sind gewisse Ähnlichkeiten zur Scharnhorst mit ihren 3 x 3 283 mm Geschützen zu erkennen und auch bei der King George V sollte man auf Distanz eher zu hochexplosiver Munition greifen, denn die ist mit einer Brandchance von 41 Prozent im doppelten Sinne ein “Burner”. Zusätzlich hilfreich ist die solide Luftabwehr der King George V, die sich durchaus mit der einer Colorado messen kann und somit lästige Flieger bei Vorstößen oder einen Rückzug auf Abstand hält. Anzumerken wäre noch, dass die Reparaturmannschaft der King George V nicht mehr wie zuvor 0.6 Prozent pro Sekunde an Sturkturpunkten erneuert, sondern nur die üblichen 0.5 Prozent.

Stufe VIII

Nach der ursprünglichen Planung hätte ich hier über die King George V sprechen müssen, aber hier haben sich die Planungen ja von WG deutlich geändert im Laufe der Testphase. Die Nelson wurde ein Premium Schiff (aber damit auch nicht hübscher), die King George V rutschte von Stufe acht auf Stufe sieben und an ihre Stelle trat die Monarch, ein Schiff, das es so nie gegeben hat. Wer nun beim Anblick des Schiffes meint “Hoppala, die kenn ich doch!”, der hat völlig recht, denn es ist im Grunde eine King George V mit anderen Türmen und Kanonen, denn die Monarch stellt eine der Varianten dar, die vor dem Bau zur Wahl standen. Die 3 x 3 381 mm Geschütze und bessere Panzerung sind die größten Unterschiede zwischen den beiden Versionen und die Monarch führt sogar die Idee der Spielweise für die britischen Schlachtschiffe noch einmal weiter. Die Sichtbarkeit lässt sich, da auf Stufe acht der sechste Platz für Verbesserungen frei geschaltet wird, sogar auf knapp 11 km senken, was angesichts der Feuerkraft ziemlich wenig ist. Vor allem laden die Geschütze mit 25 Sekunden sogar noch einmal schneller als die der Bismarck und gleichen den Nachteil des geringeren Kalibers gegenüber den japanischen und amerikanischen Schlachtschiffen aus.

Schwachpunkte der Monarch sind eindeutig die Luftabwehr, die zwar nicht schwach ist, aber eher auf kurze Reichweite wirkt und ihr recht magerer Vorrat and Strukturpunkten, die auch nicht mehr ganz so gut repariert werden können. Wie die King George V ist die Reparaturmannschaft nur “normal”, auch wenn natürlich weiterhin 60 Prozent statt 50 Prozent des normalen Schadens regeneriert werden können. Das ist auch ein Grund, warum man die Fähigkeit der Monarch, zu bestimmen wo und wann man angreift, voll ausnutzen sollte, denn hier ist das britische Schlachtschiff wirklich einzigartig.

Stufe IX und X

Die beiden Schiffe der Stufe neun und zehn, Lion und Conqueror, sind nie gebaut worden und die Conqueror existierte nur auf Plänen, aber das gilt für viele Schiffe in den höchsten Stufen und WG hat bisher immer gute Arbeit bei der Umsetzung von Visionen geleistet. Trotz ihrer Größe und vor allem Länge, die das Ausweichen von Torpedos schwieriger macht, ist ihr Tarnungswert (Stufe neun 15.4 km bzw. Stufe zehn 14.8 km) sehr gut und sie sind ausgebaut in der Lage erschreckend nahe an einen Gegner zu gelangen um dann aus mittlerer oder nächster Nähe mit den gewaltigen Geschützen Tod und Verderben über den Feind zu bringen. Die Lion hat dabei die Wahl zwischen 3 x 3 406 mm oder 3 x 3 419 mm Geschützen, wobei sich Nachladezeit (30 s) und Turmdrehrate (45 s für 180 Grad) sowie Reichweite (20.7 km) und Streuung nicht unterscheiden. Die größeren Geschütze stanzen einfach nur größere Löcher ins Ziel und hinterlassen damit eine noch deutlichere Nachricht. Bei der Conqueror hat man auch eine Wahl und zwar zwischen 4 x 3 419 mm oder 4 x 2 457 mm, womit man bis auf 3 mm an das Kaliber der Yamato heran kommt. Auch hier bleiben die Charakteristika der Geschütze gleich (24.25 km Reichweite, 45 s für 180 Grad Turmdrehung, 30 s Nachladedauer) und es ändert sich “nur” der Schaden. An dieser Stelle muss man noch mal die hochexplosiven Geschosse erwähnen, denn die haben mit 46 % (406 mm), 48 % (419 mm) und 63 % (457 mm) eine extrem hohe Brandchance zusätzlich zum Schaden von 6.900 bis 8.200 pro Granate, wobei die Durchschlagskraft weiterhin bei 1/4 des Kaliber liegt und nicht wie sonst bei 1/6.

So viel Schadenspotential muss mit Nachteilen ausgeglichen werden und das sind bei Lion und Conqueror ihre Größe (und damit Anfälligkeit für Torpedotreffer) und eine etwas niedrigere Geschwindigkeit (29.5 kn). Allerdings sollten sich Flugzeugträger nicht verleiten lassen zu glauben, Lion und Conqueror wären leichte Ziele, denn beide Schiffe verfügen über eine sehr ansehnliche Flugabwehr, zumindest anfänglich. Die Flak-Geschütze sind nämlich dank ihrer geringen Zahl und exponierten Stellungen etwas anfälliger für Ausfälle und gegen Ende eines Gefechtes dürfte damit die Luftabwehr so manche Lücke aufweisen, die ein Träger gut ausnützen kann. Vor allem aber eine schwache seitliche Panzerung ist die Achillesferse der beiden Schiffe, denn diese hält zwar panzerbrechende Geschosse von der niedrige Zitadelle ab, aber verhindert nicht, dass der Schaden den das Schiff durch normale Treffer bekommt recht hoch ist. Dazu kommen die niedrigen Sturkturpunkte (Lion 67.900 Punkte bzw. Conqueror 82.900 Punkte), was das Überleben, wenn man sich mal verfahren hat und ein eine Horde Gegner geraten ist, etwas schwieriger gestaltet. Damit man nicht zu schnell unter geht, verfügen beide Schiffe über die besonders starke Reparaturmannschaft, die man von z.B. der Minotaur schon kennt, die pro Sekunde 2 % der maximalen Sturkturpunkte wieder herstellen kann. Das ist eine Menge und wenn man es schafft sich aus einem Gefecht zurück zu ziehen, so kann man trotz schwerer Schäden nach kurzer Zeit wieder zurück kehren und seinen Feinden wieder mit einem weitgehend intaktem Schiff gegenüber treten.

Fazit

Die Linie der britischen Schlachtschiffe ist eine der wohl konsequentesten Linien, auch wenn es den Schwenk auf Stufe sieben mit der King George V in Bezug auf die Spielweise gibt. Die ersten vier Schiffe (Bellerophon, Orion, Iron Duke und Queen Elizabeth) spielen sich sehr gemütlich und einfach, so lange man seine Gegner auf mittlere Distanz halten kann und hin und wieder Luft holen darf um Schäden zu reparieren. Die zweiten vier Schiffe (King George V, Monarch, Lion und Conqueror) hingegen sind eher darauf ausgelegt entweder Gegner aus Distanz mit hochexplosiven Geschossen einzudecken und dabei noch nieder zu brennen oder aber einzelne Gegner auf kurze Distanz zu überraschen. Gerade die letzt genannte Taktik dürfte den Fans von Tarnung auf Schlachtschiffen entgegen kommen, was jetzt nicht unbedingt meine persönliche Spielweise ist, aber bei diesen Schiffen hat es wirklich mal Sinn.

Für Spieler die besonders aggressiv vorgehen wollen werden die eher geringen Sturkturpunkte der Schiffe zu einem Problem werden, auch wenn die verbesserte Reparaturmannschaft hier helfen kann. Das ist aber nur dann möglich, wenn man hin und wieder eine Verschnaufpause einlegen kann und nicht wenn man sich durchgehend im direkten Feuergefecht befindet. Dann hilft auch die Mega-Instandsetzung der Conqueror nichts mehr, wenn man noch 50 Sekunden oder mehr warten muss bis man sie einsetzen kann, aber derweil einen schweren Treffer nach dem anderen einstecken muss. Die beste Reparaturmannschaft ist machtlos, wenn es nichts mehr zu reparieren gibt.

Einzige wirklich Kritik könnte man daran üben, dass der Schwenk von “Frontschwein”-Spielweise zu “Hinterhalt”-Spielweise auf Stufe sieben etwas überraschend kommt, nachdem die Queen Elizabeth ja durchaus in der ersten Rolle eine sehr gute Figur macht. Wer das dann mit der King George V versucht, der wird böse auf die Nase fallen und sich über das Schiff ärgern. Allerdings muss ich gestehen, dass sich dieser Punkt, wegen des kleineren Kalibers, am besten für den Schwenk eignet und die dann neue Spielweise durchaus eine willkommene Abwechslung zu den bisherigen Schlachtschiffen darstellt. Dennoch könnte das die King George V ein wenig in Verruf bringen, was dem Schiff nicht gerecht würde, auch wenn ich persönlich mit der 2 x 4 + 2 x 2 Geschützanordnung überhaupt nicht gut zurecht kam.

Etwas sorgenvoll schaue ich allerdings auf das gewaltige Potential der Schiffe Brände bei Gegner zu verursachen, gerade die 3 x 3 bzw. 4 x 3 419 mm bei der Lion bzw. Conqueror mit 48 % Brandchance (auch wenn das am Ende nicht die reale Chance ist, aber das lassen wir mal weg an dieser Stelle) sind geradezu erschreckend. Viele Spieler empfinden die aktuelle Masse an Bränden als bereits zu viel des Guten und seit der letzten (7. Saison) Runde der gewerteten Gefechte hat sich bei Schlachtschiffen bereits eine vermehrte Verwendung von hochexplosiven Geschossen eingebürgert. Nun kommen noch Schlachtschiffe ins Spiel, die noch einmal besonders gute hochexplosive Granaten mit sich führen und teilweise sogar auf diese angewiesen sind. Ob das nicht dann das Schiff zum überkochen … äh … das Fass zum überlaufen bringt? Da wird man nur abwarten können und hoffen, dass WG hier ein Auge drauf hat. Ansonsten sag ich mal, dass man sich durchaus auf die britischen Schlachtschiffe freuen kann, egal ob man sie selber fährt oder als Gegner trifft, denn sie bringen Abwechslung in die beliebteste Klasse von WoWS und sind durchaus ausgewogen.

8 Gedanken zu „Amused or not amused, that is the question …

  1. Ein sehr schönes Review, danke dafür.
    Ich werde die britischen BB sicherlich ausprobieren, wenn auch nicht gleich nach dem Patch, denn für die nächsten Woche wird es auf den WoT-Meeren erst einmal heißen: “Rule Britania!” bzw. “Rule British Battleships!”

    Ich denke, es wird jetzt Zeit, den Zerstörer einen neuen Anstrich zu spendieren, die Torpedos zu ölen und die Kanonenrohre zu polieren. 🙂

  2. Hey Hurz,

    mal wieder sehr sachlich und detailiert geschrieben und die Stärken und Schwächen der zwei unterschiedlichen Spielweisen gut dargestellt. Ich mag die Teile jetzt schon, ich hatte ja auch im Vorfeld das Vergnügen mit der Grand old Lady und der Mighty Hood^^. Was die Briten konnten war schöne Schiffe zu bauen, nicht immer ganz durchdacht aber schön :-D. Und grade die King George V ist mein Ziel da ich mit dem kleineren Kaliber gut klar kommen werde dank Scharnhorst.

    Zu dem HE Spam …. ja ist schon nervig da die Brände zu lange anhalten und die Chance der Wahrscheinlichkeit teils zu hoch ist, grade bei den neuen BB´s. Mein Captain hat den Perk für mehr HE Durchschlag und ich hab alle Flaggen für mehr Brandwahrscheinlichkeit dran … das ist echt mies.

    Gruß Tombstone174 (Marco)

    1. Danke schön Marco. 🙂 Das mit schönen Schiffen muss man mit Blick auf die Nelson ja etwas relativieren, aber sonst, stimme ich zu.

      Aktuell sind so viele Briten BBs unterwegs und die anderen schießen seit der letzten ranked season auch mehr HE, daher sind Brände in der Tat echt langsam mehr als nur lästig. Ich hoffe WG sieht das bald in den Daten und kann das etwas anpassen.

  3. Hallo Hurz,
    vielen Dank für deine Einschätzung in schon gewohnter Qualität. Ich bin schon sehr gespannt auf die neuen Schiffe, ab nächsten Dienstag kann auch ich sie dann antesten.
    Gruß aus dem sonnigen Mittelmeer!
    Exeets

  4. Kurzes Fazit nach wenigen Spielen: Die Briten-BB (nur als Gegner gehabt) sind vollkommen OP und gehören schnellstmöglich generft. Fast jeder HE-Treffer ein Brand, dazu noch der spezielle Durchschlag der HE-Munition. Selbst ein niedrigstufiges Briten-Schlachtschiffe fackelt einen Kreuzer oder Schlachtschiff in kürzester Zeit ab. Momentan sind die Matches, außer für Zerstörer, vollkommen spaßbefreit. 🙁
    Meine Schlachtschiffe und Kreuzer bleiben erstmal im Hafen.

    1. Der direkte Schaden ist gar nicht so sehr das Problem in meinen Augen, aber die Brände sind inzwischen über die Grenze dessen, was noch erträglich war gerutscht. Das liegt auch an den RNBBs, aber vor allem auch daran, dass sich aus der letzten ranked season die BB HE Spielweise eingebürgert hat. Seit der Zeit sieht man viel mehr BBs mit HE und das funktioniert dank dem Mehr an Bränden gut, da man nicht genug löschen kann. Da muss WG dringend mal die Stats anschauen der letzten zwei Monate.

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